Sommerlager 2004 – Rügen
1. Woche
Sippe Seeadler
Sonntag
In der ersten Woche war Fahradhajken angesagt. Als erstes hieß es vom Bahnhof raus aus Hannover. Abends ging es zum ersten Schlafplatz. Kurz vorher trennten wir uns jedoch noch von der Hajk-Gruppe Octopus und Ate-Phoenix, die uns immer wieder überholten, von uns überholt wurden oder uns einfach ein Stück begleitet haben.
Unser Zelt haben wir an einer alten Eiche hochgezogen, nachdem wir den Platz ein wenig von den Kuhfladen mit unserem Klappspaten bereinigt hatten. Zu unserem Unglück verlief auch noch eine kleine Ameisenstraße dicht am Zelt vorbei. Diese Tierchen ließen es sich natürlich nicht nehmen, ab und zu einmal reinzuschauen und evtl. ein Marmeladenglas herrauszuschmuggeln.
Montag
Im Schneckentempo durchquerten wir die Lüneburger Heide. Das lag zum Großteil an den schlecht befestigten Radwegen, die neben den Waldwegen verliefen. Irgendwann mussten wir ein Stau-Wehr mit verwinkelten Treppen passieren. Mit nicht allzu leichten Packtaschen auf den Gepäckträgern war das natürlich ein lustiges Unterfangen.
Da wir vom einsetzenden Regen und Nebel etwas nass und erschöpft waren, baten wir einen Bauern in Hansen vor Uelzen um eine Schlafmöglichkeit und erhielten die Scheune zur Übernachtung. Sogar die Dusche durften wir benutzen.
Dienstag
Wir fahren über den Elbseitenkanal und gelangen an die Elbe. Die Überfahrt soll sich nicht allzu einfach gestalten, fährt doch tatsächlich keine Fähre mehr. Die nächsten Brücken liegen beide etwa gleichweit in weiter Ferne. Was wir ausmachen können ist nur ein kleines Paddelboot mit Außenborder, gesteuert von einem jungen Kerl, der sein Taschengeld aufbessert, indem er Fußgänger und den ein oder anderen Radfahrer übersetzt. Wir haben keine Wahl und lassen uns in 3 Touren hinüberbringen. Die Fährfahrten lässt er sich gut bezahlen und scheint, als er sich mit seinem Boot von dannen macht, genug verdient zu haben für heute.
Wir haben also Ost-Deutschland erreicht.
Wir merken auf einmal wie weit es noch bis Rügen ist... oh Gott. An diesem Tag schaffen wir 105 km. Kurz vor Ludwigslust sind dann alle erschöpft und deshalb fragen wir abermals nach einer Möglichkeit zum Übernachten. Schließlich bekommen wir ein leeres Viehgebäude zugewiesen, was zwar glücklich stimmt, da wir uns vor Regen sicher fühlen, und jedoch lehrt wie grausam mückenschutz-immune Mücken sein können. Es war meine schlimmste Mückennacht im Leben.
Mittwoch
Langanhaltender Regen von morgens bis mittags macht uns mürbe. Ein Besuch bei McDonald's hebt die Stimmung. Mit dem Fazit "Fett macht froh" schwingen wir uns auf unsere Drahtesel. Es folgt prächtigstes Sonnenschein-Wetter. Wir fahren vorbei an Orten wie Rom und Kamerun.
Nachmittags gelangen wir zu einem fantastischen Zeltplatz am See. Unser Zelt wird an einer wunderschönen, schiefen Birke hochgezogen.
Donnerstag
Es herrscht noch immer gutes Wetter, erhalten Rückenwind ohne Ende, so dass man kaum zu treten braucht.
Die Übernachtung erfolgt im Zelt bei Tessin auf einer Kuhweide an einem begradigten und scheinbar recht flachen Bach. Der erste Badegast allerdings musste feststellen, dass er recht tief war.
Am Vor-Abend war es noch sehr windig, also haben wir kurzerhand diese praktischen Windstopper (Heuballen), die auf der Weide herumlagen, vors Zelt gerollt als Schutz gegen den Wind. Mit zunehmender Dunkelheit ließ aber der Wind nach. Dank Chili con Carne nahm er aber bald wieder zu ;-)
Nein, im ernst: Nichts dergleichen passierte, was den schlechten Ruf von diesem Essen widerlegen sollte.
Freitag
Am vorletzten Tag unseres Radhajks setzten immer wieder sehr starke Regenschauer ein und wurde ab und zu mit herrlichem Sonnenschein jäh unterbrochen.
Leider ließ sich kein Weg zum See finden, an dem wir zelten wollten. Also durchquerten wir Stralsund und schlugen unser Zelt am Ufer von Rügen bei Grahlhof (Vielleicht ist dort der heilige Grahl zu finden?) hinter einer Gaststätte auf. Was wir dort erlebten, entschuldigt so einiges: Eine romatische Sonnenuntergangs-Idylle mit Blick auf die Stralsundener Silhouette. Zum Dank für diesen wundervollen Platz bedankten wir uns bei der Wirtin mit dem Verzehr einiger ihrer Getränke.
Samstag
Nun hieß es nur noch: Durchquerung von Rügen! Einen kleinen Stopp machten wir noch auf der Wittower Fähre, doch dann ging es schnurstracks zum Hafen in Breege. Dort warteten unsere gecharterten Yachten auf uns, um endlich zu erfahren, was Seepfadfinder segeltechnisch so drauf haben.
Rainer
| Strecke | Fahrzeit | Durchschnitt |
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Sonntag | 39,63 | 02:31:11 | 15,75 |
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Montag | 78,84 | 05:10:23 | 15,26 |
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Dienstag | 105,81 | 06:10:13 | 17,16 |
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Mittwoch | 69,02 | 04:05:02 | 16,90 |
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Donnerstag | 71,94 | 04:11:22 | 17,20 |
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Freitag | 73,06 | 04:32:03 | 16,12 |
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Samstag | 53,01 | 02:56:45 | 18,07 |
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| 491,31 | 29:36:59 | 16,64 |
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