Schubkarrenrennen 2006 – Köln-Dellbrück
'Pajass' wäre fast ertrunken
Abwechslungsreich und spannend: Schubkarrenrennen der „Ärm Söck“
Der Artikel zum Schubkarrenrennen aus dem Kölner Wochenspiegel:
Dellbrück – Tradition und Brauchtum werden in Dellbrück groß geschrieben. Deshalb veranstaltete der Stammtisch „Ärm Söck von 1974“ entlang des Dellbrücker Mauspfads nun bereits im 45. Jahr das beliebte Schubkarrenrennen. Doch zuvor ließen die Jecken den Schutzpatron dieses Spektakels, den „Pajass“ auferstehen.
„Diese Tradition, die früher anlässlich der Kirmes gepflegt wurde, führen wir jetzt fort“, erklärte der Schatzmeister der „Söck“, Rainer Siebertz. So zog „Pastorin“ Heike Ates den Patron in einem Bollerwagen in den Gemeindehof der Christuskirche. Dieser sah mit einem Fisch im Mund und einer Schnapsflasche in der Hand ziemlich mitgenommen aus. In ihrer „Predigt“ erklärte die „Pastorin“, wie es dazu kam. „Nach einem gemeinsamen Ausflug landete unser „Pajass“ in einem Bach. Später bekamen wir einen Anruf der Domschweizer, dass sie eine hilflose Person aus dem Rhein gefischt hätten“. Der Fisch, den der „Pajass“ noch im Mund hatte, wurde anschließend inklusive einem Glas Schnaps meistbietend versteigert und der „Pajass" zum Trocknen an einen Baum gehängt. An dem Rennen mit den fantasievoll gestalteten Schubkarren beteiligten sich unter anderem die Pfadfinder und der Stammtisch „De löstige Quallmänner" teil. Andere Teilnehmer ließen auf ihren Karren „Hein Blöd“ gegen „Henri Blaubär“ in den Ring steigen oder wandelten das Gefährt in ein gesatteltes Pferd oder ein Boot um. Die „Dellbrücker Piraten“ traten mit „Schneewittchen und den sieben Zwergen“ an. Zum Ermitteln ihres Startplatzes mussten die Teilnehmer einen wassergefüllten Luftballon zum Platzen bringen, in dem sich die Startnummer verbarg.
„Damit ist sichergestellt, dass die Teilnehmer auch 'sauber' an den Start gehen“, meinte einer der zahllosen Besucher an der 'Rennstrecke'. Auf den Sieger des schwierigen Hindernisparcours wartete schließlich ein prächtiger Wanderpokal. Einige Tage später wurde der „Pajass“ schließlich in einer ebenso feierlichen Zeremonie wieder beerdigt. (bt)