Nachtpostenlauf während des Osterlagers
Der Lauf um die Kinokarten
Am Mittwoch des Osterlagers war es nun soweit. Durch musterhaftes Üben mit Philip und Karsten in Sachen Karte und Kompass konnten wir, Tarzan, Andi und Nils, mit gutem Gewissen am Lauf teilnehmen. Durch unseren Optimismus wussten wir schon beim Mittagessen, in welchen Film wir gehen würden, da Kinokarten die Preise waren. Die anderen Teilnehmer (Philip eingeschlossen) lachten uns aus.
Nach einer halbstündigen Anfahrt wurden wir gegen 21:11 Uhr in Eulenthal als erste Gruppe abgesetzt und direkt mit einer schwierigen Frage konfrontiert: „Kreuzpeilung“. Nachdem wir die Aufgabe falsch beantwortet haben, gingen wir mit schlechter Laune los, diese legte sich jedoch nach kurzer Zeit und wir wurden ein gutes Team.
Nach einem zehnminütigen Fußmarsch auf einer Landstraße, fanden wir den ersten unbemannten Posten hinter einem Begrenzungspfahl. Wir holten den Zettel aus einem Einmachglas, das den Posten darstellte und schrieben Zeit sowie Name unserer Gruppe auf. Wir nannten uns übrigens „Die drei Dovven“ (nach Philips Scherz über uns), und bekamen die nächste Beschreibung für den Posten zwei. Die drei Dovven holten also Karte und Kompass hervor, kletterten über vier Stacheldrahtzäune und bezwangen noch einen steilen Berg. Nun machten wir von der Taschenlampe Gebrauch, um den Reflektor am nächsten Posten zu finden. Das taten wir auch und begaben uns direkt auf den Weg, zum 1200m entfernten nächsten Posten.
Nach fünf Minuten sahen wir eine rätselhafte Gestalt auf dem Pfad. Wir gingen querfeldein über ein sehr sumpfiges Feld. Die drei Dovven trauten sich nicht näher an die Gestalt heran und beschleunigten ihr Tempo (es stellte sich später heraus, dass es eine Kuh war). Kurz darauf kamen wir an eine weitere Kuhweide. Nils sträubte sich, diese zu überqueren. Da ein gutes Team zusammenhält, gingen wir die ersten Schritte mit großem Mut gemeinsam. Dieser verringerte sich schnell da die Kühe offenbar Gefallen an uns fanden. Schnell hatten wir unser Höchsttempo erreicht und gelangten unbeschadet an die andere Seite.
Nun ereichten wir den Posten, der von Philip besetzt war. Nachdem wir uns eine Knusperwaffel reingedrückt haben, skizzierten wir den Weg zum nächsten Posten. Diese Skizze war jedoch überflüssig, da Nils den Weg von Philip erklärt bekam. Als erstes mussten wir über eine morsche, wackelige Brücke, doch dann ging der Weg wieder über (normale) Forstwege und kleine Straßen. Als wir den nächsten Posten suchten, sahen wir Karsten, der gerade dabei war, den letzten Posten zu montieren. Durch diese glückliche Begegnung fanden wir den Posten natürlich sofort. Nun mussten wir nur noch ein paar Straßen, die uns vom Probelauf bekannt waren, gehen. Die letzten 500m liefen wir nach Hause, wo wir mit lautem Gebrüll empfangen wurden. Nun warteten wir noch zwei Stunden bis die nächsten Gruppen eintrudelten. So hatten wir viel Spaß beim Lauf um die Kinokarten.
Andreas "Andi" Bauer, Nils Fischer und Christian "Tarzan" Jäger
Wölflings-Versprechensfeier
Einer von Vielen
Endlich war es soweit. Nachdem ein Großteil der Wölflinge tagelang versuchte, Proben verschiedenen Grades zu bewältigen, geschah es. Während eines schönen Abends, auf dem Osterlager im Bergischen Land, machte sich die Meute Kerberos auf, um das nächtliche Treiben des Waldes zu horchen. Also wanderten wir über Straßen, Wiesen, Wege und durch Wälder. Nach einiger Zeit hielten wir im Wald und warteten auf eine Anweisung.
Nun sollte jeder Wölfling (Wildling) den kurzen Weg zu einem Posten alleine gehen. Von dem Posten, den man durch eine flackernde Kerze gut erkannte, ging es dann weiter zum zweiten Posten. Diesen fand man durch das Verfolgen eines Pfeiftons. Und schon waren alle am eigentlichen Ort des Geschehens.
Im Kreis stehend, hörten wir dann die Worte des alten Wolfes (der eigentlich recht jung ist). Der Kreis war durch die Kerzen sowie den Vollmond hell erleuchtet.
Nun wurden die fünf Wildlinge, Christopher, Dominik, Jan-Peter, Johannes und Thomas nacheinander zum Banner gebeten, um dort nun das lang geprobte Versprechen abzulegen. Trotz des Vorwärts- und Rückwärtslernens der Sätze, kamen alle ins Stottern, als es darum ging, es an der Stammesfahne zu sagen. Unter Mithilfe der Meute klappte es dann wunderbar und es blieb ihnen nicht erspart, mit einem Wolfskopf (Abzeichen) und einem orangefarbenen Halstuch den Kreis zu verlassen.
Nicht zu vergessen ist auch der Stammwolf Henning, der schon vor langer Zeit das Versprechen ablegte und nach der Sternwolfprobe nun die Stammwolfprobe bestanden hat. Nach diesem wichtigen Ereignis wanderten wir wieder leise und noch ein wenig andächtig zurück zum Haus.
Ich freue mich immer wieder, wenn ein Wölfling bzw. Pfadfinder nach langem Üben sein Versprechen ablegen darf, und somit einer von vielen auf der Welt ist. Ich finde, dass man sich vielleicht noch mal Gedanken dazu macht, was man denn damals eigentlich versprochen hat.
Sebastian Kirn