Winter-Hajk 1998 – Hohes Venn

Eiserne Kälte (-15°C), hoher Schnee

Was sagt uns das? Ist dies die Antarktis?


Nein, das war nur ein Winterhajk.

30.01.98, man kann wartende Seepfadfinder an der S-Bahnhaltestelle in Dellbrück erkennen. Eigentlich nichts ungewöhnliches, denn es kommt immer mindestens einer zu spät. Na also, nach ca. zehn Minuten haben es die letzten dann doch noch geschafft sich zu uns zu begeben. Nach einer kurzen Besprechung ging es dann los. Die Autos bewegten sich in Richtung Stau. Nach drei Stunden langem Fahren (bzw. Verfahren) kamen wir dann endlich an unserem Startpunkt in Monschau am Hohen Venn an. Wir guckten uns um und sahen SCHNEE, überall Schnee. Das hätten wir nicht erwartet eine Wanderung im tiefen, kalten, nassen Schnee!

Naja, aber was soll's, immerhin, die Gegend und den Weg kannten einige von uns ja schon, von einem Mailager ein paar Jahre zuvor. Schon nach wenigen Metern merkten wir, dass es wirklich kalt war, denn dann sahen wir die ersten Eiszapfen. Prompt rutschte einer von uns im glatten Schnee aus. Da war er. Ein Berg mit ca. 53,45 Grad Steigung. (Alles klar? Oder sonst noch Fragen?). Na gut, es sah dann so aus, dass wir, einen Schritt vor gegangen, und fünf Schritte zurück gerutscht sind. Doch davon ließen wir uns nicht unterkriegen sondern versuchten es immer wieder und kamen dann auch tatsächlich nach langer Zeit oben an. Puh, das war vielleicht anstrengend. Nach geraumer Zeit entschlossen wir uns dann, weiter zu gehen. Als wir dann nach etlicher Zeit an Gleisen ankamen, wussten wir, dass wir es nicht mehr weit zu unserer Schutzhütte hatten. Doch dank der Tatsache das wir kein GPS dabei hatten, gingen wir leider einige Zeit in die falsche Richtung. Irgendwann jedoch fiel es dann doch auf und wir gingen den ganzen, weiten kalten Weg wieder zurück. Nachdem wir dann wieder da angekommen waren, wo wir an den Gleisen gestartet waren, setzten einige sich hin und ließen die anderen nach der Hütte suchen. Als sie sie dann gefunden hatten, stellten sie jedoch fest, dass die Hütte abgeschlossen war. Super! Aber da wir alle ja nicht auf den Kopf gefallen waren, packten wir unsere Zeltplanen aus und bauten zwei super Loks auf. Nach langem spielerischem Getobe (einer hatte nämlich Knicklichter dabei, die sie dann in Schneebälle gepackt haben, und sich damit gegenseitig beworfen und sonstige Spielchen damit gemacht haben) und einer warmen Mahlzeit gingen wir dann geschafft zu Zelt schlafen.




Am nächsten Morgen wachten wir auf und waren erstaunt, dass es schon wieder schneite. Nach den ersten Versuchen aus den Schlafsäcken zu kommen, wollte uns unser Spaßvogel Nils wohl klar machen, dass es draußen überhaupt nicht kalt sei, denn er, so cool wie er immer tut, zog sich ein T-Shirt an, schlüpfte in seine Schuhe und ging so, in T-Shirt, Boxershorts und Schuhen zur Hütte, stellte sich auf eine Bank und sagte zu uns: "Mir ist nicht kalt." Das glaubten wir ihm natürlich auch alle sofort, vor allem, weil seine Beinfarbe langsam von hell- nach dunkelblau wechselte. Nach geraumer Zeit rafften sich alle auf und bewegten ihren müden Körper zum Frühstück. Nach einem delikaten Frühstück entschieden wir uns weiter zu wandern. Schon nach den ersten paar Metern versanken die ersten in metertiefem Schnee. Michael versank sogar so tief, dass er sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnte. Aber da war ja noch Kerstin, die Retterin in der Not. Im Laufe des Tages legten wir uns jeder, abwechselnd auf den ". . . . ." (das tat WEH!). Nach langem Grübeln entschlossen wir uns dann doch, keine Nacht länger im KALTEN, NASSEN Schnee zu übernachten. Daraufhin riefen wir unseren Abholservice an. Während wir warteten, entschlossen wir uns, unsere letzte Mahlzeit in Monschau zu uns zu nehmen. Ein Essen, dass so schmeckte, wie als hätte man auf ein Pfefferkorn gebissen. Anschließend spielten wir mit Philips tiefgefrorener Markenjeans Marionette. Philip musste nachher seine Hose sogar platt treten, damit sie in seinen Kofferraum passte. Nach einer Stunde Fahrzeit kamen die eisernen Helden, Michael, Nicole, Philip, Kerstin, Sebastian, Fabian und Nils von dem Winterhajk heim.

Kerstin, Michael