Osterlager 2004 – Eifel, Stadtkyll
Samstag bis Montag vormittag: Hajkberichte
Anakonda:
Die glorreichen Anakonda auf Hajk-Tour!
Nachdem ein kleiner Zahnunfall und die daraus resultierende Verspätung überwunden war, trafen wir uns (Freddy, David, Erik, Alma und Fabian) am Bahnhof in Kall. Erst einmal machten wir Halt am Supermarkt und kauften noch etwas Leckeres zum Trinken für den Abend. Dann ging es los! Im Laufschritt ging es Richtung Marmagen und von dort aus weiter Richtung Jünkerath. Die erste Nacht verbrachten wir im Wald hinter Marmagen. Hier kochten wir uns auf einem perfekten Blockfeuer mit Hilfe eines Dreibeins unser Abendessen: Mexikanischer Bohnentopf! Nach mehreren Runden UNO gingen wir zu Bett um genügend Kraft zu tanken für den nächsten Tag. Nach einer kalten Nacht fing es früh morgens an zu regnen. Also packten wir schnell das Zelt weg und gingen los. Nachdem wir in einer Schutzhütte gefrühstückt hatten, liefen wir klitschnass, wie wir waren, weiter. Komischerweise hörte es am späten Mittag auf zu regnen, und es schien den ganzen Nachmittag die Sonne. Also lagen wir noch etwas auf der Wiese und spielten UNO, nachdem wir in Jünkerath an einer Feuerschutzhütte angekommen waren. Am nächsten Morgen hatten wir es dann nicht mehr weit bis zum Lagerplatz; also konnten wir uns Zeit lassen. Das hielt uns natürlich nicht davon ab, den Berg, hinter dem das Jugendwaldcamp lag, nicht in Serpentinen sondern direkt gerade herauf zu erklimmen. Wenn man nicht schwitzt und Beine, Füße und Schultern weh tun, macht das Wandern ja auch keinen Spaß!
Die rennenden Octupus [pl.] & der Rest auf Hajk
Abfahrt Delbrück nach Kall. Dort hat die Bahn dann einen SEV eingerichtet (Schienenersatzverkehr), d. h. Bus fahren bis Blankenheim und dann weiter mit dem Zug nach Jünkerath. In dem Bus gab es dann auch die ersten Bekanntschaften. Zwei übel riechende Herren auf der Reise nach Luxemburg regten sich doch lautstark über die Verspätung durch den SEV auf – sie hätten doch noch Termine. Sie überlegten dann auch unüberhörbar, was denn passiert, wenn Plan A nicht funktioniert, ob dann Plan B greift? Die freche Berit schlug dann Plan C vor – Kommentar der beiden Alkoholiker: „Ruhe auf den billigen Plätzen!“
In Jünkerath angekommen empfing uns auch schon Philip, der das Auto mit dem Material zum Camp fuhr. Der Hajk konnte losgehen.
Bei schönem Wetter wanderten wir zielstrebig aus Jünkerath raus zum nächsten Stausee, wo eine Feuerhütte auf der Karte eingezeichnet war. Wie sich später herausstellte, übernachtete die Sippe Anakonda in der Nacht von Sonntag auf Montag in der Hütte am Birbach-Stausee.
Hier machten wir Feuer und kochten dann unsere Käsenudeln als Nachmittagessen. Moment, wo ist denn der Käse? OK, im Auto! Also gibt es Käsenudeln mit dem Käse, der fürs Brot gedacht war. Weiter geht’s, dann unter der Führung von Nadine, die die Karte hat. Unser Ziel ist also ein Rundgang, da wir ja in Jünkerath (Nähe des Camps) losgingen, während die anderen Gruppen von Kall aus auf das Ziel zugingen.
Nach rund fünf Kilometern am Samstag suchten wir uns einen netten Lagerplatz im Wald. Hinter Dahlem. Hier konnten wir noch im Hellen das Zelt aufbauen und nach ein paar Scheiben Brot (ohne Käse) fielen auch schon die Augen zu. Naja, ich empfand die Nacht als recht frisch, was wohl an meinem dünnen Schlafsack liegt. Philip erzählte mir dann am nächsten Morgen, wie sehr geschwitzt hat… Also doch alles nur eine Frage der Ausrüstung. Wir standen auf und just in dem Moment beginnt es auch schon zu regnen. Wieso soll es uns auch besser gehen als den anderen? Wir haben in der Gruppe beschlossen, das Frühstück nach den ersten Kilometern zu uns zu nehmen. Als wir dann losgehen wollten und es immer noch eher schwach regnete, überlegten Philip und ich noch, ob wir die Regenjacken anziehen oder nicht! Wir taten es und nach 5 Minuten waren wir uns einig, dass dies die einzig richtige Entscheidung gewesen ist.
Wir suchten im Regen dann die nächste Schutzhütte fürs Frühstück. Leider war diese abgeschlossen (Am Sportplatz von Baasem) und, da wir nicht im Regen sitzen wollten, liefen wir weiter zur nächsten Hütte nördlich von Baasem. Nach diesem Hütten-Hopping erreichten wir dann eine abgeschlossenen Hütte, die genügend Überdach bot, um trocken zu frühstücken. Aus den ersten Kilometern sind dann auch schon fünf geworden….
Aber die Sonne setzte sich jetzt (gegen Mittag) durch. Wir stehen auf der Wiese und lassen uns trocknen. Die Laune steigt schlagartig – zum Glück.
Nun kann uns also nichts mehr aufhalten. Und wir gehen ein Stück zurück Richtung Süden bis zur Kyll (Fluss) und dort entlang dann bis zum Ende des Kronenburger Stausees. Auch hier erwartete uns eine abgeschlossene Feuerhütte, an der wir gerne gerastet hätten. Wir peppelten unsere Reserven mit Schoki auf und wanderten weiter. Richtung Stadtkyll um dort in der Nähe des Camps zu übernachten. Grund: Wir hatten für Montag, 11 Uhr einen Termin für die Übergabe vereinbart. Also flitzten wir wieder zurück entlang der Kyll. (Eigentlich wollten wir eine südlichere Route nehmen, diese wäre aber sehr anstrengend geworden.) Wir fanden dann einen Schlafplatz südlich des Camps. Philip kochte mit einigen Helfern auf dem Feuer am Bach und der Rest baute die Kohte auf. Wir aßen Erbswurst, was für die Wanderung sehr praktisch war, da klein und leicht. Die zwei Würstchen pro Nase gaben dem Geschmack dann auch noch den nötigen Sättigungsgrad – also zu Hause hätte ich das nicht gegessen. Satt und zufrieden nach der langen Strecke (~20 km) schliefen wir die ersten Stunden der Nacht recht gut bis es dann anfing zu regnen. Ich spielte verschiedene Szenarien in meinem Kopf durch… was ist wenn jetzt ein Hering ausreißt und das nasse Zelt einstürzt… oder wenn eine Stelle sehr undicht wird. Ich überlegte, wo denn das Beil ist, für den Fall, dass jemand raus muss, um das Zelt nachzuspannen… Aber es war doch so kalt und nass draußen. Naja, das Zelt hielt natürlich, und alle überstanden die Nacht besser als ich. Nur Philip lag im Nassen, aber sein Schlafsack hielt das Werbeversprechen und blieb wasserdicht. Also alles eine Frage Ausrüstung. Wir machten uns wieder auf mit dem nassen Zelt unter dem Arm zum Camp. Dort übernahmen wir dann glücklich die trockenen Hütten mit Heizung, und die Duschen liefen im Dauerbetrieb…
Hajk der Sippe Seeadler
Samstag, 3.4.04
Christian, Falk, Markus, Sebastian, Bernhard, Rainer
Mittags in Kall eingetroffen, ging’s sofort auf den nächstbesten Berg. Oben machten wir erst mal Mittagspause. Danach ab durch Rinnen und an einem Sprenggebiet vorbei – Hier stand ein Schild: „Dreimaliges Signal: SOFORT DECKUNG SUCHEN!“ (Wir waren tapfer und gingen unbeirrt weiter.)
Etwas später überholten wir die Sippe Anakonda, als sie Mittag machte. Kurz vor Wahlen wurden wir aber wieder eingeholt. Bei einer gemeinsamen Pause fragten uns immer wieder ein paar Kinder aus einiger Entfernung, ob wir nicht etwas zu trinken für sie hätten. Als man ihnen etwas zu trinken geben wollten, waren sie gar nicht mehr durstig und liefen weg. (Aha!)
Die Sippe Anakonda machte sich mit leicht höherem Tempo von dannen. Dies sollte aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir sie trafen. Am Abend begegneten sie uns noch einmal, als sowohl wir, als auch die andere Sippe, einen Zeltplatz in der Nähe von Marmagen suchten.
Unsere Kohte stand bald – mitten im Schussfeld des Hochstandes und der Futterkrippen – und es wurde sich jetzt ums Essen gekümmert. Dabei soll eine kleine wissenschaftliche Sensation der Nachwelt nicht erspart bleiben: Stockbrot bewies sich in Töpfen als leicht brennbar.
Sonntag, 4.4.04
Kurz nach Zeltabbau bot uns ein kleiner Geräteschuppen des Försters Schutz vor dem Regen. Als der Regen langsam nachließ, ging’s weiter Richtung Schmidtheim. Dort fragten wir nach Wasser um unsere Vorräte für den Abend wieder aufzustocken. Die bisherigen Ausreden wie: „Wir kaufen nichts.“ oder die Türe erst gar nicht zu öffnen wurden diesmal getoppt mit der Aussage: „Wir haben kein Leitungswasser.“ (Natürlich!) Wir fanden dennoch einen gnädigen Menschen, der uns Wasser schenkte – das den Wert einiger Cent wohl nicht überschritten hat.
Abends ließen wir uns in einer Schutzhütte nieder um unsere nassen Kohtenplanen zu trocken. Schnell noch ein Feuer entfacht und ein kleines zwei bis drei Meter hohes Dreibein errichtet.
Da niemand an Trockentücher gedacht hatte und wir in unserem Hopo keine vorfanden – wir uns also mit nassem Geschirr zufrieden gegeben hätten – war es umso erstaunlicher, als doch noch jemand ein Tuch nach dem Spülen hervorzog um das Geschirr trocken zu reiben.
Montag, 5.4.04
Die Schutzhütte wurde ihrem Namen nicht zu hundert Prozent gerecht. So gegen vier Uhr vierzig, als es etwa eine halbe Stunde draußen geregnet hat, fing es auch drinnen an zu regnen. Schnell wurde klar, dass es nicht Kondenswasser war, was von der Decke tropfte. (Leider, sonst wäre es nicht so viel gewesen!)
Am Morgen ging es dann das letzte Stück durch Dahlem und dann nach Stadtkyll. Da wir ohne großen Umweg zum Waldjugendlager wollten, nahmen wir die Landstraße. Als Seepfadfinder muss man sagen: Wir hatten guten Halbwind. Leider hatte niemand ein Segelboot dabei.
In Stadtkyll bot sich für die Intellektuellen unter uns seit langem wieder die Gelegenheit, ihren Wissenstand aufzufrischen und jene kauften sich die „Bild“ und Konsorten.
Um zwölf Uhr war es dann so weit, das Leiden hatte ein Ende, wir waren am Ziel nach über 36 Kilometern!
Montag, 5.4.2004 Anreise der Wölflinge, Zusammentreffen aller Gruppen
Ehrendienst: Kerstin, Freddi, Melanie, Herr Grün und Lukas
Am Montag endete der Hajk für die Pfadfinder und alle trafen sich gemeinsam mit den Wölflingen am Lagerplatz. Nach einer warmen Mahlzeit (Eier-Ravioli, eigentlich total untypisch für uns, aber schnell und schmeckt jedem) wurden wir erst mal in die Lagerregeln eingewiesen. Im Anschluss daran bezogen wir unsere Schlafhütten und richteten diese ein. Anschließend spielten wir ein paar Kennenlernspiele.
Nachdem sich die Pfadfinder von Ihrem Hajk erholt und die Wölflinge ein paar Spiele gespielt hatten, gab es auch schon Abendessen (Kartoffelpüree mit Erbsen und Möhren). Im Anschluss an die Dienste gab es dann eine Singerunde!
Dienstag, 6.4.2004
Ehrendienst: Erik, Johannes, Nadine, Rainer
Der Tag begann gnadenlos früh um acht Uhr dreißig mit der Morgenrunde. Wegen winterlicher Verhältnisse (Schnee, Hagel, Kälte) wurde sie ausnahmsweise nach drinnen ins behaglich Warme verlegt. Nach dem klassischen Morgenkanon „Wach nun auf“ erwiesen wir dem altbewährten Roten Pferd und seiner Fliege (ein kleines Spiel) die Ehre und begaben uns anschließend zum ausgiebigen Frühstücken.
Heute fanden zum ersten Mal die Casas beziehungsweise Domus (AGs) statt. Die Pfadfinder und Wölflinge hatten die Wahl Trommeln, Rasseln oder Drachen zu bauen, Kerzen und Lagerabzeichen zu kreieren oder einen Turm als Lagerbau zu errichten. Wem dies alles zu handwerklich war, der konnte bei der Orientierung mehr über GPS und UTM erfahren. Die glamouröse Theater-Domus probte heute noch nicht.
Es wurde Mittag, die Casas endeten und das Essen stand bereit. Der Essenspruch lautete:
„Nutoka macht die Pfadis dick
und die kleinen Wölflinge schick.“
Es folgte das obligatorische „Alle Mann…“, das sich ja jeder denken kann.
Nachmittags gab es für die Wölflinge eine wilde Stadtrallye inklusive das berühmte Stempelsammeln.
Für Pfadfinder fand stattdessen ein Postenlauf statt. Eine Gruppe benötigte dabei gar vier Anläufe um zu einem Posten zu gelangen. Eine andere Gruppe kam erst 45 Minuten nach der nächsten an, so dass der, der die Aufgaben stellte (FäbMän), wohl eine Menge Zeit mit sich selbst verbracht hat. Wie er allerdings berichtete, gesellte sich bald ein Herr zu ihm und führte ihn ein wenig in den Kellergewölben des nahe liegenden Klosters umher. Das Spielzimmer soll dabei recht gut ausgestatten gewesen sein; Steuerzahler sei dank.
Der abendliche Essenspruch – bezogen auf das Gericht „Käsenudeln“ – ging wie folgt:
„Ist der Käse hart im Teller,
musst du essen etwas schneller.“
Danach gab es die mit Spannung erwartete Siegerehrung: Beim Postenlauf gewann die Gruppe mit Berit, Christian, Erik und Nadine. Hipp, hipp, hurra!
Nachts hatte dann noch mal jeder Gelegenheit, seine Kraft in einem Geländespiel, dem Lampenspiel oder „Das Goldene Flies“, loszuwerden. Die kühnere und tapfere Mannschaft siegte wacker mit vier zu zwei.
Wer anschließend noch Lust hatte, sang in einer munteren Runde alte und neue Lieder aus den Bulibus. Das Osterlager-Lied, das von sechs Tieren handelt, wurde hier zum ersten Mal auf dem Lager angestimmt und erreichte innerhalb kürzester Zeit den Kult-Status.
Jetzt ist es aber nun wirklich schon spät! Gute Nacht!
Mittwoch, der 07.04.04
Gruppe Sebastian, Andreas, Sebastian, Ümmi und Alma
Nachdem wir es nach einigen Schwierigkeiten („Ich bin ja so müde!“ bzw. „Du hast uns viel zu früh geweckt“) geschafft hatten, alle aus ihren Betten zu holen krächzten wir bei der Morgenrunde „Solang der Bauch in die Weste passt, wird keine Arbeit angefasst“ und schafften es sogar das Lied im Kanon zu singen, was uns mehr oder weniger gut gelang. Nach einer „Woche“ Laurentia hatten wir unser Frühsportpensum auch erreicht, so dass wir endlich frühstücken konnten. Als Programm für diesen Tag war ein Geländespiel vorgesehen, dass sich über den ganzen Tag erstreckte. Das Spiel hatten sich besonders Fabian und die Sippe Anakonda extra für das Osterlager ausgedacht, und so war es für alle eine Premiere. Wir mussten uns alle in die Zeit der Römer versetzen: Kaiser Augustus lag im Sterben und da er keine Nachkommen hatte, setzte er ein Testament auf, in dem er einen seiner vier Senatoren die Möglichkeit gab, sein Nachfolger zu werden. Vorraussetzung dafür war aber, dass die Senatoren mit ihren Anhängern um so genannte Stimmen (in diesem Fall Tonscherben) kämpften und dass somit derjenige Senator mit den meisten Stimmen zum neuen Kaiser ernannt werden sollte.
Die Stimmen konnte man auf unterschiedliche Weise erlangen: zum einen hatten die Senatoren die Aufgabe, jeweils eine Stimme zu jeder Stunde an vier unterschiedlichen Posten abzuholen, zum anderen konnten die Anhänger des jeweiligen Senators an diesen Posten durch harte Arbeit Gold erlangen, das die Senatoren auf Versteigerungen gegen Stimmen erwerben konnten. Die vier Posten bestanden aus einer Arena, einer Goldmine, einer Räuberburg und einer Handwerkshütte. Der Mittelpunkt von allem war das Forum, an dem die Auktionen stattfanden. Nachdem nach der ersten Hälfte des Spiels die grüne Gruppe mit Senatorin Alma bzw. später Ümmi ganz vorne lag, versagte sie kläglich nach der zweiten Hälfte des Spiels. Auch das anschließende Turnier (das daraus bestand, auf einer Bank mit einem voll gestopften Seesack den Gegner um zu hauen) konnte uns nicht retten. Klarer Sieger war die schwarze Gruppe mit Senator David, während sich die gelbe und rote Gruppe mit Senator Rainer bzw. Bernhard den zweiten Platz brüderlich teilten. Alles in allem war es ein schönes, abwechslungsreiches Spiel und die Mühe der Sippe Anakonda hatte sich gelohnt.
Nach dem Geländespiel waren alle k. o. und hungrig und freuten uns schon auf das Abendessen: Hühnerfrikassee.
Die tollsten Essenssprüche des Lagers lauteten natürlich:
Gibt uns unser Essen her,
Denn wir leiden Hunger sehr.
Wir danken unserem Küchenmann,
Der sooo super kochen kann.
Und
Die Pfadfinder des Stammes Argonauten
Lassen laut verlauten:
Jetzt gibt es Essen,
Lasst uns alle fressen!
Nach dem Essen kehrte die große Ruhe ein, die größtenteils bis zum nächsten Morgen anhielt…Die anderen begnügten sich mit der abendlichen Singerunde.
Donnerstag, 08.04.2004 Domus und Schwimmbad
Wie immer wurde um 8:00 Uhr geweckt! Als dann auch die letzten Schlafmützen um 8:30 Uhr bei der Morgenrunde erschienen, sangen wir das ultimative Osterlagerlied „Iah, Miau, Kikeriki, Wau-Wau, Muh-Muh und ein Quak noch dazu“ und den Morgenrundenklassiker „Vater Abraham“. Als dann das Frühstück vertilgt und aufgeräumt war, außerdem gespült war, begannen die Domus. Die Drachen- und die Instrumente-Domus produzierten wieder erfolgreich Drachen bzw. Instrumente. Die Theater-Domus, die zum ersten Mal lief, brachte ein Erfolg versprechendes Theaterstück auf die Beine.
Nun war das Mittagessen auf dem Tisch. Nach dem Essenspruch „Erst Brot, dann Marge [sprich: mardsch], Nutoka und Quark, das ist es, was der Pfadi mag. Das Brot im Schuh Nutoka am Ohr, das zieht der kleine Wölfling vor.“ machten sich alle übers Essen her. Da nun etwas Freizeit angesagt war, wurden die Dienste erledigt, „Scout Mania“ gespielt, geplant und entspannt. Um 16:00 Uhr zogen die ersten in Richtung Jünkerath ab, um das Taschengeld zu Rewe und zur Pommesbude zu tragen. Der träge Rest folgte kurze Zeit später um sich an der Waschung im Jünkerather Schwimmbad zu beteiligen, kurzer Zählkreis, alle 23 Schwimmer sind da und ab ins Wasser. Nach kurzer Zeit war auch den „Eingeborenen“ klar, wer hier das Sagen hat. Naja, als Pfadfinder haben wir uns dann etwas zusammengenommen und uns auf ein Viertel des Schwimmbades beschränkt!
Dann, nachdem auch der letzte Wölfling seine Socken etc gefunden hatte und umgezogen war, konnte der Aufstieg zum Camp beginnen. Heute aßen wir etwas später dafür umso mehr… Pellkartoffeln mit Quark, Tomatenmajo oder Salz. Laut Programm steht heute Abend noch eine Nachtwanderung an. Nur die unerschütterlichen (Wölflinge) tobten hier noch ihre Energie aus. Den Rest sah man erst am nächsten Morgen wieder…
Freitag, 9.4.2004 Der letzte Tag: Domus und Abschlussfest…
„Morgääähn!“ Wecken mit dem Klassiker „Wach nun auf aus deinen Träumen“. Sebastian und Ümmi gaben sich die Ehre, in jeder Hütte das Morgenlied mit Gitarrenbegleitung zu singen. Da aber auch die Sänger noch nicht so ganz fit waren, reichte in den meisten Hütten das einmalige Singen des Liedes, bis auch die letzte Penntüte aufgestanden ist. Um halb neun dann die Morgenrunde… Das Programm ist klar: Zum letzten mal konnte man an einer der verschiedenen Domus teilnehmen und am Nachmittag sollte die Zeit genutzt werden, das Abschlussfest vorzubereiten. Das Spiel zur Morgenrunde hieß „Bullen!“ Ein Spiel um sehr schnell fit zu werden. Nun ran ans Frühstück und dann ab in die Domus. Gerade die Theater-Domus läuft auf Hochtouren, da ja heute der große Auftritt geplant ist. Die Proben waren chaotisch, der Auftritt am Abend dafür umso besser! Beim Instrumentenbau gab es weitere Trommeln, Rasseln und Regenmacherrohre. In der Domus Drachenbau wurde die Drachenfamilie vergrößert und die Lagerabzeichen in der Domus „Kreativ“ haben schon längst Form angenommen. Nicht zu vergessen natürlich die Domus Lagerbauten, die weiter an ihrem Bau im Wald arbeitete und letztlich doch abriss. Nun also ab zum Mittagessen: „Spruch?“
Der Nachmittag war recht entspannend, die einen probten das Theaterstück, andere spielten auf dem Gelände Fußball oder lenzten ein wenig. Der ein oder andere Pfadfinder und auch Wölfling arbeitete an seinem Probenstand, um doch noch ein Abzeichen verliehen zu bekommen. Philip und ein ausgewählter Kreis bereiteten den Tschaj nach dem Geheimrezept zu – und auch an diesem Abend ist er gelungen.
Das Abendessen war bereits ein kleines Fest – Spaghetti Bolognese bis zum Abwinken und dann als Nachtisch noch Schokopudding. Mit dem Essenspruch:
„Nun sind wir fast ne Woche hier und tranken weder Schnaps noch Bier.
Jeder gibt hier seine ganze Kraft, weil man nur so das alles schafft.
Aufhalten kann uns nicht die Pest, wir feiern heut´ ein tolles Fest!“
Nach dem Abendessen mit vollen Bäuchen und dem Einbruch der Dunkelheit zog dann ein kleiner Kreis von Pfadfindern und Wölflingen los, um an einer Versprechensfeier teilzunehmen. Markus legte sein Wölflingsversprechen ab und trägt nun auch ein oranges Halstuch. Der „alte Wölfling“ Sascha hat seine Stammwolfproben abgelegt und das Abzeichen dafür verliehen bekommen. An dieser Stelle noch mal „Herzlichen Glückwunsch“ an euch. Zurück im Camp fing dann auch schon das Fest an. Das Theaterstück war der volle Erfolg. Jasonus muss, um an den Thron des alten Kaisers zu kommen, das Goldene Flies von Kohlschiss heranschaffen. Um diese gefährliche Mission zu bestehen sucht er sich die Helden Roms Tuntus und Herkulus, um gemeinsam mit Ihnen den Gefahren zu trotzen. So kämpfen Sie gegen Hühnchen, Erdgeborene und den Feuerstier, damit Jasonus dann letztlich mit seiner Perle Medea den Thron besteigen kann. Eine spannende Geschichte, die doch irgendwie an die griechische Argonautensage erinnert.
Nun geht’s weiter mit dem großen Singkreis. Eine sehr gemütliche Atmosphäre mit Kerzenschein lädt ein, sein Bestes zu geben. So singen wir mit Tschaj, Kuchen, Salzstangen die zwei Bulibus hoch und runter bis wir dann heiser in den frühen Morgenstunden die Betten aufsuchen.
Samstag, 10.4.2004 Putzen, packen, abhauen
Der Weckdienst steht auch heute wieder pünktlich um 8.00 in den Hütten und weckt ein wenig ruhiger als am Vortag. Es stört dann auch niemanden, als die Morgenrunde mit dem „Muuuuhh-Spiel“ erst um zehn Minuten später beginnt.
Aber auch jetzt sind wieder alle wach. Das Frühstück wird noch schnell zu sich genommen und dann die Sachen gepackt, Hütten geputzt und letztlich auch die Gemeinschaftsräume und die Toiletten. Da manchmal gilt „weniger ist mehr“, gehen schon mal einige Pfadfinder und vor allem die Wölflinge vor zum Bahnhof, während die Putzkolonne im Camp wütet.
Da auch die Putzfeen schnell sind, können wir in Jünkerath ein früheren Zug nehmen und sind daher auch früher in Köln-Dellbrück. Hier wird noch die Fundkiste versteigert, das restliche Essen verteilt und der Abschlusskreis gemacht, bevor die ersten Eltern eintrudeln.
Als Resümee der Lagerleitung kann nur gesagt werden, dass es ein tolles Lager war und dass wir obwohl das Wetter „wechselhaft“ war ein gutes Programm (auch draußen) hatten. Auch die Gemeinschaft unter den Teilnehmern war prima. Ein besonderer Dank geht an den Küchenmann Philip. Das Essen war einfach super!
Auch den anderen Gruppen- und Domusleitern gilt unser besonderer Dank für die gute Vorbereitung und Durchführung der Domus.